Guarana

known as Paullinia Cupana

Geschichte

Guarana, auch bekannt als Paullinia Cupana, ist eine Kletterpflanze, die vor allem in den nordwestlichen und mittleren Amazonasgebieten Brasiliens heimisch ist. Guarana gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse und verfügt über große lederartige Kronblätter und Blütentrauben. Das Hauptmerkmal der Pflanze sind jedoch ihre Früchte, die etwa die Größe einer Kaffeebohne haben. Die orangefarbene Frucht beinhaltet 1 bis 3 Samen.

Die Völker des Amazonas schätzen Guarana schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze. Sie ist dort auch unter anderen Namen bekannt wie z.B. Uabano, Panela Supana oder Uranazeiro.

In Europa wurde die Pflanze erstmalig im späten 17 Jahrhundert bekannt, nachdem der jesuitische Missionar Joao Felipe Bettendorf darüber berichtete. Er beobachtete, dass die Satere Mawe, ein indigener Stamm aus dem brasilianischem Amazonas Gebiet, Guarana hauptsächlich als Heilpflanze nutzten, unter anderem auch um Kopfschmerzen zu lindern und Fieber zu senken.

Guarana Plantage Suddenrush

Über Guarana

Als Nahrungszusatz, Heil- und Pflegemittel kommen ausschließlich die Samen der Pflanze zum Einsatz. Diese enthalten neben Koffein einige wirksame Inhaltsstoffe:

Koffein – Die Guarana-Samen gelten heute als die stärkste natürliche Koffeinquelle.

  • Mit bis zu 8 % ist der Koffeingehalt der Guarana-Samen etwa dreimal so hoch wie der von Kaffeebohnen.
  • Das Koffein aus Guarana ist an Gerb- und Faserstoffen gebunden und wird daher nur langsam über 4 -6 Std. schonend an den Körper abgegeben.
Weitere Wirkstoffe:
  • Theophylline
  • Theobromine
  • Saponine (Seifenstoffe)
  • Tannine (Gerbstoffe)
  • Proanthocyanidine (Antioxidantien)
  • Catechine (Antioxidantien)

Anbau

Der kommerzielle Anbau der bis zu 10m hochwachsenden Kletterpflanze findet seit gut zwei Jahrzehnten vor allem im brasilianischen Amazonasbecken (Mauesgebiet) statt. Zweimal jährlich können die haselnussgroßen Kapselfrüchte geerntet werden. Die jährliche Produktion liegt bei etwa 4000 Tonnen gerösteter Samen, 70% hiervon werden von der Getränkeindustrie bezogen. Die restlichen 30% werden in der Pharma- bzw. Kosmetikindustrie verwendet.

Verarbeitung

Der weitere Verarbeitungsprozess beginnt kurz nach der Ernte. Als erstes werden die Samen in einem Wasserbottich von dem weißen Samenmantel befreit. Um zu verhindern, dass diese verderben, werden sie getrocknet. Nach dem Einweichen und Waschen der Früchte werden die Samen, unter Zugabe von etwas Wasser, zu einer dicken Paste gemörsert. Der dabei entstehende Teig wird zu einem kleinen harten Barren geformt. Die Barren werden anschließend über speziellen Hölzern geräuchert. Das fertige Produkt ist dunkelbraun und ähnelt einer harten Salami. Für den nicht-indigenen Verbrauch werden die getrockneten Früchte maschinell zu einem feinen Pulver verarbeitet.

Aus dem Guaranaextrakt wird von vielen brasilianischen Getränkeherstellern, ein für Brasilien typisches, Limonade ähnliches Erfrischungsgetränk hergestellt. Da Guarana immer mehr an Beliebtheit gewinnt, werden die Guarana-basierten Produkte in verschiedenen Formen (Schokolade, Tees, Kaugummi, sonstige Getränke sowie Energy-Dinks) vermehrt in die westlichen Industriestaaten exportiert.

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